Lebensmittel verderben durch physikalische, chemische oder mikrobielle Veränderungen sowie durch den Befall von Schädlingen. Mikrobielle Veränderungen werden durch Bakterien, Hefen und Schimmelpilzen hervorgerufen. Wie schnell sich Mikroorganismen vermehren, hängt von Temperatur, pH-Wert, Sauerstoff- und Wassergehalt des einzelnen Lebensmittels ab. Chemischer Verderb wird durch Reaktionen mit Lebensmittelinhaltstoffen und Einfluss von Luft und Licht ausgelöst. Da die Beschaffenheit der Nahrungsmittel unterschiedlich ist, hat jedes einzelne eigene Anforderungen für eine optimale Lagerung und damit lange Haltbarkeit. Eine richtige Lagerung schützt somit vor vorzeitigem Verderb und der Entsorgung in die Mülltonne.

Mindesthaltbarkeitsdatum

Eine gute Richtlinie bietet das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Es informiert darüber, wie lange das jeweilige Lebensmittel seinen Geschmack, Geruch und seinen Nährwert mindestens behält. Das MHD ist nur gültig, so lange sich das Lebensmittel in der ungeöffneten Originalverpackung befindet und über den gesamten Zeitraum nach Packungsanweisung gelagert wurde. Meist ist ein Lebensmittel noch über dem MHD hinaus genießbar.

Obst und Gemüse

Obst und Gemüse hält sich im Kühlschrank bei 4 °C bis 8 °C optimal frisch. Gemüsesorten wie z.B. Salat, Kohlsorten, Erbsen, Gewürzkräuter, Lauch, Möhren, Pilze, Radieschen, Spargel, Spinat halten sich in der Gemüseschublade. Blattsalat sollte vor dem Austrocknen geschützt werden, indem sie ihn in Folie oder ein feuchtes Tuch einwickeln. Folienverpackungen sollten geöffnet und braune oder faule Stellen vorher entfernt werden. Tomaten, Zucchini, Gurke sowie Ingwer lagern vorzugsweise bei Raumtemperatur. Kartoffeln und Zwiebeln sollten in einem gut gelüfteten Raum, am besten im Keller bei 4-6°C gelagert werden und vor Licht geschützt sein. Unter Lichteinwirkung kann die Kartoffel grüne Stellen entwickeln, die das giftige Solanin enthalten kann. Unter optimalen Lagerbedingungen lassen sich Kartoffeln wochen- oder sogar monatelang lagern. Obstsorten wie Äpfel, Aprikosen, Birne, Pflaumen, Beeren, Kirschen und Weintrauben halten sich ebenfalls gut in der Schublade des Kühlschranks. Sollen Obstsorten hingegen reifen, hält man sie bei Zimmertemperatur.

Fisch, Fleisch, Eier

Leicht verderbliche Lebensmittel wie Fisch und Fleisch gehören in den unteren Teil des Kühlschranks. Dort ist es am kältesten. Frischfleisch sollte zu Hause gleich ausgepackt und in einen tiefen Teller gelegt werden. Um Austrocknung zu vermeiden, deckt man das Fleisch mit Folie ab. Abgepacktes Fleisch bleibt in der Originalverpackung. Frisches Hackfleisch sollte am Einkaufstag verarbeitet werden. Aufgrund der Zerkleinerung wird die Oberfläche des Fleisches vergrößert und bietet den Bakterien mehr Angriffsfläche. Ganze Stücke wie Braten, und Steaks halten sich im Kühlschrank ca. 3-4 Tage. Gut verpackte Wurstwaren halten etwa 5 Tage frisch. Fisch und Meeresfrüchte verderben leicht aufgrund ihres Gehaltes an Wasser und Eiweiß. Daher sollten sie möglichst am gleichen Tag zubereitet werden. Frischer Fisch sollte in eine Glas- oder Porzellanschale gelegt, abgedeckt und bei ca. 2-3°C im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Rohe Eier lagern hervorragend im Kühlschrank gemäß dem MHD. Hart gekochte Eier halten sich gekühlt ca. 2-4 Wochen. Speisen mit rohen Eiern sollten spätestens am folgenden Tag verarbeitet werden.

Brot

Aus Sauerteig hergestellte Backwaren wie z.B. Roggenmischbrote oder Vollkornbrote halten sich bis zu einer Woche frisch. Weizenbrot mit einem hohen Hefeanteil kann schon nach zwei bis drei Tagen verdorben sein. Papiertüten sind ungünstig. Sie entziehen dem Brot die Feuchtigkeit. Plastik schafft eine warme und luftdichte Hülle, so dass sich Schimmel gut ausbreiten kann. Brot sollte optimalerweise in unglasiertem Keramik- oder Tonbehältern aufbewahrt werden. Die beste Raumtemperatur für die Lagerung liegt bei etwa 18 Grad.

Konserven und angebrochene Lebensmittel

Lebensmittel sollten nach dem Einkauf sofort eingeräumt werden. Konserven und getrocknete Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Mehl halten sich bei 15 bis 20 °C, trocken und dunkel gelagert, noch über das MHD hinaus. Geöffnete Packungen sollten in verschließbare Dosen oder Plastikbehälter umgefüllt werden. Nach außen gewölbte Dosen, sogenannte „Bombagen“ bitte nicht mehr verzehren. Sie können giftig sein. Neue Vorräte gehören nach hinten in den Vorratsschrank, damit die älteren Waren als erstes verbraucht werden.
Angebrochene Lebensmittel mit einem höheren Wasseranteil wie Milch- und Milchprodukte, Käse, Getränke, Marmeladen, Dressings, Soßen, Tuben gehören in den Kühlschrank.
Sie sollten stets gut abgedeckt oder verpackt werden. Die Verpackung schützt vor Austrocknung und vor Geschmacksveränderungen.