Im Verhältnis zu einigen anderen Ländern genießen wir in Deutschland einen hohen Lebensstandard. Dies wird unter anderem daran sichtbar, wie viele vermeintlich „schlechte“ Lebensmittel weggeworfen werden. Lebensmittelreste werden entsorgt, weil sie eine dunkle Stelle haben, zu trocken sind oder das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Händler und Supermärkte sortieren noch einmal aus und zu guter Letzt wirft jeder von uns weg, was nicht gut ist und nicht mehr verwertet werden kann. Jedoch lassen sich viele Lebensmittelreste „recyceln“ und zu einem leckeren Essen verarbeiten.  Somit kann jeder durch einen bewussteren Umgang mit Lebensmitteln seinen Beitrag für eine gesunde Umwelt leisten.
Mit diesen einfachen Tricks zeigen wir Ihnen, was Sie alles mit Nahrungsresten aus Ihrer eigenen Küche zaubern können.

Grundvorrat

Die Resteverwertung erleichtert Ihnen das Kochen, wenn Sie sich einen Grundvorrat an haltbaren Lebensmitteln anschaffen. Dazu gehören Obst- und Gemüsekonserven, Fischkonserven, trockene Sättigungsbeilagen wie Reis, Nudeln und andere Getreidesorten. Tiefkühlprodukte wie Beeren, Kräuter, Gemüse; sowie Brühe, Essig, Öl und H-Milch oder Sahne gehören ebenso in eine gut ausgestattete Vorratskammer. Ab und zu sollte der Vorrat mit frischen Lebensmitteln wie Käse und Eiern ergänzt werden.

Brotreste

Trockenes Brot oder Brötchen lassen sich in Scheiben geschnitten vielseitig wiederverwenden. Geröstet als Croûtons verfeinern sie den Salat oder dienen als Suppeneinlage. Eingeweichtes Toastbrot kann z.B. zur Herstellung von Frikadellen verwendet werden. Aus getrocknetem Laugengebäck erhält man würziges Paniermehl. Eine schmackhafte Beilage zu Eintöpfen kann ein getoastetes Vollkornbrot sein.

Kartoffeln, Nudeln, Reis

Aus den Resten von Kartoffeln, Nudeln oder Reis lassen sich Bratkartoffeln, eine Reis- oder Nudelpfanne machen. Auch als Auflauf, Kartoffel- oder Nudelsalat machen sich die typischen Sättigungsbeilagen hervorragend.

Eintopf

„Eintopf … alles was rumsteht, kommt in einen Topf“. Haben Sie Gemüsereste wie Erbsen, Kartoffeln, Bohnen, Lauch übrig? Dann zaubern Sie daraus mit etwas Brühe und Gewürzen einen leckeren Eintopf. Die letzten Würstchen- oder Wurstreste runden den Eintopf ab.

Gemüsereste

Mit übriggebliebenem Gemüse kann man allerhand anstellen. Gemüsereste wie Blumenkohl, Champignons oder Paprika lassen sich im Backteig frittieren, in der Pfanne dünsten oder im Backofen als Ofengemüse zubereiten. Auch Spargelschalen und abgebrochen Spargelstangen sind noch zu gebrauchen, siehe Rezept Spargelcremesuppe „Sparfuchs“. Wer zeitnah keine Verwendung für das Gemüse findet, kann es ebenso gut einfrieren.

Gemüseblätter

Blätter von Möhren, Kohlrabi oder rote Bete gehören keineswegs zum Ausschuss. Sie eignen sich besonders gut zur Verarbeitung in Gemüsefond für Suppen, als Pesto oder als Salatzutat. Gut schmecken die Blätter, die im Übrigen wesentlich mehr Vitamine enthalten als die Knolle, in grünen Smoothies.

Wurst und Käsereste

Überschüssige Wurstwaren lassen sich in Feinkostsalaten mit Mayonnaise und Joghurt, Salatdressing oder Essig-Öl-Marinade verarbeiten. Den Salat anschließend mit Senf, Gewürzen und Kräutern verfeinern. Käsereste finden ihren Einsatz geschnitten als Salatzutat, geraspelt zum Überbacken oder gerieben als Spagetti-Topping. Gehobelt und im Backofen geröstet können Käsereste in leckere Käsekräcker verwandelt werden.

Zitrusschalen

Schalen von Biozitronen oder -orangen sind ebenfalls vielseitig verwendbar. Besonders gut eignen sich die Schalen zum Aromatisieren von Speiseöl, Tee oder Mineralwasser. Dafür werden mit Hilfe eines Zestenreißers schmale Schalenstreifen hergestellt. Wer kein Zestenreißer hat, kann die Schale mit dem Sparschäler schälen und dann in feine Streifen schneiden.

Keks- und Kuchenreste

Zerkleinerte Plätzchenreste geben süßen Desserts wie Pudding oder Eiscreme das gewisse Etwas. Dafür die Kekse in einen Plastikbeutel füllen und mit Hilfe einer Teigrolle zerkrümeln.  Keks- und Kuchenreste eigenen sich auch als Tortenboden oder als Zutat in Schichtdesserts wie z.B. Tiramisu.

Saucenreste

Haben Sie noch angebrochene Ketchupflaschen, Tomatenmarktuben, Chilisaucen oder passierte Tomaten zu Hause? Daraus können Sie eine schmackhafte Tomatensauce für Ihre Spagetti zaubern. Alles zum Kochen bringen, mit Schmand oder Crème fraîche verfeinern und mit Kräutern, Knoblauch und Gewürzen kräftig abschmecken.