Schon seit Jahrtausenden konservieren die Menschen ihre Lebensmittel, damit sie auch in Hungerszeiten mit ausreichend Nahrung versorgt sind. Die ältesten Haltbarmachungsarten sind Salzen, Trocken, Säuern oder Räuchern. Spätestens seit der Zeit der Industrialisierung sind Konservierungsverfahren wie Kühlen, Gefrieren, Sterilisieren oder die Haltbarmachung in Konserven hinzugekommen. Eine besonders schonende Kältekonservierung unserer Nahrungsmittel ist das Tiefgefrieren. Bei diesem Verfahren wird das Wachstum von Mikroorganismen durch tiefe Temperaturen und geringe Wasseraktivität verhindert. Mikroorganismen sterben nicht ab, sondern können sich nach dem Auftauen wieder vermehren. Veränderungen wie Fettoxidation (ranziges Fett) oder andere Abbauprozesse finden nur noch verlangsamt statt.

Lagerung

Tiefgefrorenes hält länger, aber nicht ewig. Bei richtiger Lagerung im Gefrierschrank oder in der Gefriertruhe um die -18°C hält sich Obst und Gemüse etwa 11 bis 15 Monate, Rindfleisch und Geflügel 9 bis 12 Monate und Fisch und fettreiches Fleisch 6 bis 9 Monate. Wichtig hierbei ist, dass die Kühlkette durchgehend eingehalten wurde. Durch kurzfristiges Auf- oder Antauen und undichte Stellen der Verpackung entsteht der bekannte Gefrierbrand. Erkennbar durch trockene Randschichten, Eiskristallen auf dem Gefriergut oder weiß bis grau-braun Verfärbungen.
Gegenüber anderen Haltbarmachungsmethoden ist das Tiefgefrieren äußerst lebensmittelfreundlich. Aussehen, Konsistenz, Aroma aber auch Nährstoffe bleiben nach dem Auftauen weitestgehend erhalten. Nicht geeignet sind wasserreiche Obst- und Gemüsesorten wie z.B.  Blattsalate, Frischkostsalate, Radieschen, Rettich, rohe Kartoffeln, Zwiebeln, Gurken, Tomaten, Wassermelonen, Weintrauben, ganze rohe Äpfel und Birnen. Sie können nach dem Auftauen matschig werden. Auch Milchprodukte wie Joghurt, Dickmilch, saure Sahne und Crème fraîche gehören nicht in den Gefrierschrank, da sie schnell ausflocken.

Die besten Tipps für ein schonendes Einfrieren

• Obst und Gemüse vor dem Einfrieren waschen, eventuell schälen, entkernen und zerkleinern. Je nach Gemüseart ist es günstig die Gefriergut zu blanchieren, um Vitamine und Farbe möglichst gut zu erhalten.
• Gehackte Kräuter mit etwas Wasser in Eiswürfelbehälter füllen. So hat man die richtigen Portionen zur Hand.
• Zubereitete Speisen vorher abkühlen lassen. Gefriergut sollte generell immer kalt, abgekühlt und trocken sein.
• Portionen – nicht zu groß – entsprechend des Verbrauchs einfrieren. So bleibt die Kühlkette erhalten und es entsteht weniger Gefrierbrand.
• Fleisch- und Fischstücke zu Beginn einzeln auf einem Tablett einfrieren, danach in einen Behälter legen. So lassen sich die Stücke einzeln entnehmen.
• Hackfleisch darf nur ganz frisch eingefroren werden. Dazu das Hack in Beutel füllen und glattstreichen. Das verkürzt die Auftauzeit.
• Lebensmittel mit viel Fett wie Schwein oder fette Fische sollten bei -18°C nur etwa drei Monate gelagert werden. Räucherfisch wie Aal oder Lachs hält sich nur für etwa vier Wochen in der Tiefkühltruhe.
• Bitte nur frischen Fisch einfrieren. Er sollte vorher gut gewaschen, trocken getupft und verpackt werden. Das Auftauen dauert bei Zimmertemperatur etwa ein bis zwei Stunden. Nach dem Auftauen sollte der Fisch unmittelbar zubereitet und verzehrt werden.
• Für die Verpackung sind wieder verschließbare Plastikdosen ideal, da sie nach dem Gebrauch gereinigt und erneut verwendet werden können. Weiterhin eignen sich Plastikbeutel oder Folie. Der Verschluss muss dicht sein und der Beutel sollte möglichst eng am Gefriergut anliegen.
• Alle Behälter und Plastiktüten mit Datum und genauer Angabe der Menge und des Inhalts versehen. Die Gefriertruhe hin und wieder durchschauen und ältere Lebensmittel verbrauchen.