Wasser ist unser Durstlöscher Nummer eins. Knapp 144 Liter Mineralwasser trinkt jeder Deutsche pro Jahr (Verband Deutscher Mineralbrunnen, 2014) – zwölfmal so viel wie noch 1970. Am beliebtesten ist dabei das Wasser mit Kohlensäure.
Natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Heilwasser stammen aus unterirdischem Tiefenwasser. Da das Wasser nicht von selbst an die Oberfläche gelangt, muss es aus den Brunnen hochgepumpt werden.  Alle Wassersorten schmecken je nach Zusammensetzung und Konzentration der Mineralien verschieden. Jede einzelne unterliegt unterschiedlichen Anforderungen. Dieses regelt die Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO).

Natürliches Mineralwasser

Natürliches Mineralwasser stammt aus unterirdischen Wasservorkommen und wird direkt am Quellort abgefüllt. Die Reinheit dieses Wassers entsteht durch lebende Mikroorganismen und mechanische Reinigung von Kies und Stein über viele Jahre hinweg. Natürliches Mineralwasser benötigt eine amtliche Anerkennung und Nutzungsgenehmigung. Es dürfen Bestandteile wie z.B. Eisen oder Schwefelverbindungen entfernt und Kohlensäure zugegeben werden. Je nach Kohlensäuregehalt wird das Mineralwasser in classic, medium oder still eingeteilt.

Quellwasser

Quellwasser muss wie natürliches Mineralwasser aus einem unterirdischen Wasservorkommen stammen und vor Ort abgefüllt werden. Es benötigt aber keine amtliche Anerkennung und Nachweis der ursprünglichen Reinheit.

Tafelwasser

Tafelwasser besteht aus Trink und/oder natürlichem Mineralwasser und Zusätzen wie Mineralstoffe, Meerwasser oder Kochsalz. Tafelwasser darf auch offen ausgeschenkt werden z.B. aus Zapfanlagen in Restaurants oder in Getränkeautomaten. Mineralwasser hingegen muss in einer Flasche serviert werden.

Heilwasser

Heilwasser ist ein natürliches Wasser, das heilende oder krankheitslindernde Eigenschaften besitzt. Diese Wirksamkeit muss bestätigt werden, daher zählt es nicht zu den Lebensmitteln, sondern zu den Arzneimitteln. Heilwasser unterliegt strengen Zulassungspflichten, ist jedoch nicht verschreibungspflichtig. Es gelten die Vorschriften des Arzneimittelrechts.

Abfüllung

Natürliches Mineralwasser, Heilwasser und Quellwasser gelangen direkt am Quellort in die Originalverpackung, Reinigungsmaschinen und Füllstraßen. Mehrwegflaschen aus Glas oder PET (Polyethylenterephthalat) müssen vorweg unter strengen Richtlinien gereinigt werden. Hierbei kontrolliert ein optisches System, ob die Flaschen einwandfrei sind. Moderne Anlagen füllen ca. 50.000 Flaschen in einer Stunde. Die klassische „Perlenglasflasche“ lässt sich im Schnitt 50-mal wiederverwenden, die PET Mehrwegflasche hingegen ca. 25-mal.

Wassersprudler

Der beliebte Wassersprudler im privaten Haushalt reichert Trinkwasser mit Kohlensäure an. Es wird Kohlendioxid durch Druck verflüssigt und strömt mit max. 8 bar in die gefüllte Wasserflasche. Hierbei ist sorgfältige Hygiene wichtig, damit sich keine Bakterien und Pilze bilden. Es sollten daher die Reinigungshinweise der Hersteller beachtet werden. Ideal ist frisches, kühles Leistungswasser in spülmaschinengeeigneten Glasflaschen.

Lagerung

Für eine gute unveränderte Qualität sollte Wasser dunkel, kühl und trocken lagern. Licht und Wärme beeinträchtigen die Qualität. Glasflaschen sind über mehrere Jahre mit unverändertem Geschmack haltbar. Meist gibt der Hersteller ein Haltbarkeitsdatum von 2 Jahren an. PET-Flaschen sind nicht so dicht wie Glasflaschen. Kohlensäure kann durch den Verschluss entweichen. Daher beschränkt sich die Haltbarkeit des Wassers in einer PET Flasche auf 1 Jahr. Auch kann bei viel Sonne Acetaldehyd in das Getränk übergehen, was den Geschmack und Geruch mindert.