Viele kennen sie aus dem eigenen Garten: Grüne Erbsen – direkt von der Pflanze gepflückt und aus der Hülse gedrückt. Erbsen, Bohnen, Linsen gehören zu den Hülsenfrüchten. Hierbei handelt es sich um getrocknete Samen von Pflanzen, die in Fruchthülsen heranreifen. Hülsenfrüchte werden im überreifen Zustand geerntet, getrocknet und gegebenenfalls geschält. Bohnen und Erbsen werden darüber hinaus häufig in unreifem Zustand geerntet und als Gemüse frisch oder als Tiefkühlware angeboten.
Die bekanntesten Sorten sind: rote, gelbe und braune Linsen, weiße dicke Bohnen, Cannellini-Bohnen, Kidneybohnen, Augen- und schwarze Bohnen, Stangen-Bohnen, Markerbsen, Zuckererbsen, Palerbsen, Kichererbsen, Sojabohnen und Erdnüsse.
Durch ihren hohen Protein- (20-40 %) und Ballaststoffgehalt sind Hülsenfrüchte sehr gesund. Im Verhältnis zu tierischen Produkten liegt die Biologische Wertigkeit jedoch etwas niedriger. Das liegt daran, dass unser Körper pflanzliches Eiweiß schlechter verwerten kann. Frische Varianten wie Bohnen und Erbsen sind nicht ganz so proteinreich.
Hülsenfrüchte lassen den Blutzucker nur minimal und langsam ansteigen und verfügen über einen relativ hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Aufgrund des hohen Anteils der sogenannten Purine dürfen Gichtpatienten Erbsen, Bohnen und Linsen jedoch nur eingeschränkt verzehren.  Für alle anderen gilt: Mehrmals in der Woche.
In der Lebensmittelindustrie werden Hülsenfrüchte wie z.B. Sojabohnen zur Gewinnung von Öl, Herstellung von Nahrungsmittel wie z.B. Tofu, Sojamehl und Tierfutter eingesetzt.
Für die Zubereitung in der heimischen Küche müssen die meisten getrockneten Hülsenfrüchte außer Linsen vor dem Verzehr ein paar Stunden im kalten Wasser quellen. Je nach Sorte werden sie im Anschluss 10 bis 120 Minuten bei milder Hitze gegart. Für eine bessere Verdaulichkeit sollte das Einweichwasser weggeschüttet werden.
Hülsenfrüchte aus dem Glas oder aus der Dose sind vorgegart und können ohne Kochen weiterverwendet werden.
Nicht nur in klassischen Gerichten wie z.B. Erbsensuppe und Linseneintopf ist das variantenreiche Gemüse zu finden, sondern auch in Salaten oder püriert als Aufstrich.
Durch den hohen Proteingehalt eignen sich Bohnen und Linsen besonders in der vegetarischen Küche als Austausch für Fleisch, wie z.B. Linsenbolognese und Chili sin Carne.
Die in Vergessenheit geratenen Hülsenfrüchte sollten wieder häufiger in deutschen Küchen Einzug halten. Bauen Sie daher Erbsen, Bohnen, Linsen wieder in den Alltag ein. Wandeln Sie Gerichte ab, indem Sie Hülsenfrüchte anstelle von anderen Zutaten verwenden. Geben Sie Gemüsesuppen durch eine Linseneinlage mehr Geschmack und Konsistenz. Probieren Sie Aufstriche aus Kichererbsen oder Bohnen.