Eine geschmackliche Vorliebe für süße Nahrungsmittel ist uns quasi in die Wiege gelegt worden: Die Muttermilch ist süß. Darüber hinaus gilt süß als ungefährlich und sicher. Doch die meisten wissen, dass übermäßiger Verzehr von Zucker und zuckerhaltigen Lebensmitteln das Risiko von Übergewicht, Diabetes, Fettleber und anderen ernährungsbedingten Krankheiten erhöht.

Viele Verbraucher hoffen daher durch das Verwenden von Zuckeraltennativen, den Konsum einschränken zu können. Leider sind auch andere Zuckerarten kaum gesünder als normaler Haushaltszucker.
Hier eine kleine Übersicht der gängigsten Zuckerarten:

Haushaltszucker

Noch im 17. Jahrhundert stammt der Zucker ausschließlich aus Zuckerrohr. Er war schwer erhältlich und daher sehr teuer. Im Zuge der Wissenschaft wurde eine Rübe entwickelt, aus der man Zucker gewinnen konnte und fortan stand jedem der leckere süße Zucker auch in Europa zur Verfügung.
Bei der Herstellung von Zucker werden Zuckerrüben zerkleinert und mit heißem Wasser vermengt. Es entsteht Rohsaft, der gereinigt wird und durch Dampf zuerst eingedickt (Dicksaft) und später auskristallisiert. Durch das Zentrifugieren erhält der Zucker seine transparente weiße Farbe.
Kandiszucker z.B. wird durch langsames Abkühlen gesättigter Zuckerlösung gewonnen.

Rohrohrzucker

Rohrohrzucker stammt aus Zuckerrohr und ist weniger verarbeitet, ähnelt aber in den Herstellungsschritten dem Haushaltzucker. Die braune Farbe und der intensive Geschmack verdankt der Zucker der dunklen Melasse. Durch das Zentrifugieren, erhält auch diese Zuckerart eine transparente Farbe.
Traubenzucker
Traubenzucker oder auch Glukose oder Dextrose ist ein Einfachzucker. Er kommt in Früchten und Honig vor und wird aus Stärke gewonnen. Traubenzucker ist erhältlich in Pulverform oder als Plättchen häufig mit Aromen versetzt. Der Einfachzucker wird extrem schnell vom Körper aufgenommen und daher häufig und sinnvoll bei Unterzuckerungen verwendet.

Fruchtzucker

Fruchtzucker oder Fruktose wird aus Mais- oder Weizenstärke hergestellt. Man findet ihn besonders in süßen Früchten, aber auch in Kartoffeln und Gemüsesorten. Lange Zeit wurde die Fruktose als Süßungsmittel für Diabetiker eingesetzt, da der Blutzuckerspiegel bei Verzehr nur gering ansteigt. Heutzutage wird vom übermäßigen Verzehr abgeraten, da es auf lange Sicht zu einer Beeinträchtigung der Leberfunktion führen kann. Da der Fruchtzucker etwas süßer ist als der „normale“ Zucker wird er häufig in süßen Getränken und Süßigkeiten eingesetzt.

Honig

Honig wird erzeugt, indem Bienen Nektar oder andere Sekrete von Pflanzenteilen aufnehmen, umwandeln und in den Waben des Bienenstocks reifen lassen. Für den Schleuderhonig, der den größten Teil unseres Honigs ausmacht, entnimmt der Imker die Waben und schleudert diese. Der somit gewonnene Honig wird anschließend gerührt und die Waben können erneut eingesetzt werden. Der antibakterielle Effekt des süßen Saftes differiert je nach Sorte mehr oder weniger. Im Verhältnis zu Zucker unterscheidet sich Honig nur leicht zum Vitamin- und Mineralstoffgehalt.

Kokosblütenzucker

Gewonnen wird der Kokosblütenzucker aus dem Saft von Stamm, Blüten oder Früchten der Zuckerpalme. Dieser wird gereinigt und soweit konzentriert bis er eine braune zuckerartige Konsistenz erhält. Kokosblütenzucker schmeckt süß-karamellartig und der Energiegehalt gleicht unserem normalen Haushaltzucker. Man sagt ihm einen niedrigeren glykämischen Index nach, der bis dato wissenschaftlich nicht belegt werden konnte.

Agavendicksaft

Agavenherzen werden nach der Ernte gemahlen, der Saft extrahiert und gefiltert. Zum Schluss wird das Ganze eingedämpft, homogenisiert und abgefüllt. Der Vorteil von Agavensirup bzw. -dicksaft ist der niedrige glykämische Index. Das bedeutet, dass der Blutzucker nach dem Verzehr weniger stark ansteigt als bei dem Verzehr von Zucker. Dafür ist der hohe Fruktoseanteil verantwortlich.

Ahornsirup

Ahornsirup wird aus dem Saft des Ahornbaumes gewonnen. Der Baumstamm wird angebohrt und der Saft durch ein Röhrchen abgezapft und anschließend eingedämpft. Je nach Erntezeit ist der Sirup hell bis dunkel und je nach Sorte mild süß oder intensiv süß.
Trotz eines erhöhten Vitamin- und Mineralstoffanteils ist auch bei Zuckeralternativen Vorsicht geboten. Da Süßigkeiten, Kuchen, Softdrinks etc. generell maximal einmal am Tag verzehrt werden sollten, fällt der erhöhte Nährstoffgehalt im Vergleich zu unserem weißen Haushaltzucker kaum ins Gewicht. „Sparsam verwenden!“ lautet die Devise.