Schon in der Steinzeit mussten Menschen Zeiten ohne Nahrung aushalten, wenn nichts Essbares zur Verfügung stand. Der Körper ist in der Lage diese Karenzzeiten zu überstehen.
Heutzutage sind Nahrungsmittel rund um die Uhr erhältlich. Der letzte Supermarkt schließt um 22 Uhr, die Tankstelle um 24 Uhr, das Fast Food Restaurant um 2 Uhr. Bevor der Bäcker um 5 Uhr wieder öffnet, bieten Snacks aus dem Automaten am Bahnhof eine andere schnelle Alternative.
Hinzu kommt, dass in deutschen Haushalten immer weniger frisch gekocht wird. Es gibt häufig keine festen Mahlzeiten mehr, sondern Restaurantbesuche, Fast Food vom Imbiss und vor allem viele kleine Snacks „to go“ wie z.B. Schokoriegel, Pommes, Pizzaschnitte, Kuchen, Laugenbrezel oder Schokocappuccino und Milchshake. Sehr beliebt ist ebenfalls der Konsum von zuckerhaltigen Softdrinks wie Limonaden, Säften oder Energy Getränken.
Die ununterbrochene „Snackerei“ bewirkt, dass der Blutzuckerspiegel auf hohem Niveau bleibt und sich nicht erholen kann. Wenn wir Kohlenhydrate essen, steigt der Zucker in der Blutbahn an. Insulin wird automatisch ausgeschüttet und stoppt die Fettverbrennung. Einfacher gesagt: Ist der Blutzucker hoch, nimmt sich der Körper erst den Zucker für die Energieverwertung. Die Fettreserven bleiben dem Körper für eventuelle Hungerperioden erhalten.
Beim sogenannten intermittierendem Fasten oder auch Intervallfasten werden lange Esspausen eingelegt, damit sich der Blutzucker erholen und die Fettverbrennung aktiviert werden kann.
Es gibt unterschiedliche Konzepte des Intervallfastens:
16:8 Methode:

Die beliebteste Methode ist die 16:8 Methode: Hier darf täglich im Zeitraum von 8 Stunden gegessen werden und die nachfolgenden 16 Stunden muss gefastet werden. Das 16:8 Konzept ist sehr alltagstauglich, flexibel und lässt sich relativ einfach umsetzen. Als Beispiel von 9-17 Uhr Essen und dazwischen fasten. Nach ca. einer Woche schleicht sich Routine ein, die fürs Weitermachen sehr hilfreich ist. Das Essfenster darf aber auch mal gewechselt werden. Sind Sie abends zum Essen eingeladen, können Sie auch von 22-14 Uhr fasten.
Die Esspause von 18 bis 10 Uhr ist der günstigste Zeitraum zum Abnehmen, da hier die gewohnten abendlichen Snacks wie Chips, Schokolade, Alkohol wegfallen. Mit dem Verzicht auf ein Glas Wein und ein Riegel Schokolade sparen Sie ca.350 kcal ein. Das sind knapp 1800 kcal pro Woche.

5:2 Methode:
Bei der 5:2 Methode müssen Sie an 2 Tagen fasten und dürfen an 5 Tagen essen. An den Fastentagen dürfen Frauen maximal 500 kcal und Männer maximal 600 kcal zu sich nehmen. An diesen Tagen bieten sich Brühen, Suppen, Gemüse und etwas Obst als geeignete Nahrungsauswahl an. Die Fastentage können flexibel gelegt werden. An den Esstagen sollte zusätzlich auf eine gesunde und abwechslungsreiche Lebensmittelauswahl geachtet werden. Dies unterstützt den Abnehmeffekt.
Alternierendes Fasten:
Ein Tag essen, ein Tag fasten sind die Merkmale des alternierenden Fastens. Hier darf an einem Tag gegessen und an dem darauffolgenden Tag muss gefastet werden. Am Fastentag dürfen 0-800 kcal zu sich genommen werden. Diese Fastenvariante verspricht den schnellsten Gewichtsverlust, ist aber wenig alltagstauglich und benötigt viel Disziplin.
Ganz wichtig bei allen Methoden des Intervallfastens:
• So wenig Ausnahmen wie möglich!
• Während des Fastens KEINE Nahrungsmittel oder kalorienhaltigen Getränke zu sich nehmen!
Intervallfasten kann eine günstige Methode zur Gewichtreduktion sein. Der Stoffwechsel wird angeregt und der Blutzucker auf einem niedrigeren Niveau gehalten.  Durch die Esspausen lernt man wieder, auf sein Hunger-Satt-Gefühl zu achten. Außerhalb der Fastenzeiten sollte die gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten sowie moderat Fleisch, Fett und wenig Süßigkeiten weiterhin im Vordergrund stehen.